Schokolade selber machen in nur 10 Minuten: Für diese selbstgemachte Schokolade braucht man nur 3 Grundzutaten und die Zubereitung ist super einfach. Du kannst deine eigene vegane Milchschokolade oder Zartbitterschokolade herstellen, sie aromatisieren oder mit Toppings verfeinern.
Selbstgemachte Schokolade – Zartbitter oder “Vollmilch”
Es ist nichts Neues für mich, vegane Versionen meiner Lieblingssüßigkeiten wie Bounty-Riegel, Snickers, Gummibärchen und weiße Schokolade herzustellen. Und obwohl es relativ einfach ist, Zartbitterschokolade ohne Kuhmilch zu kaufen, ist der Verzicht auf Zusatzstoffe (Wachse, künstliche Zutaten, Konservierungsstoffe, Palmöl usw.) mit höheren Kosten verbunden. Gute vegane Milchschokolade zu finden, ist mancherorts immer noch schwierig – deshalb hier nun mein Rezept für selbstgemachte Schokolade.
Wie kann ich meine eigene Schokolade herstellen?
Die Herstellung von echter Schokolade erfolgt traditionell in mehreren Schritten. Dazu gehört das Fermentieren der Kakaobohnen, das Trocknen, das Rösten der Kakaobohnen, das Entfernen der Schale und das Zerkleinern in Kakaonibs, das Mahlen/Conchieren der Kakaonibs zu einer Paste (die optional gepresst werden kann, um Kakaobutter und Kakaopulver zu trennen) mit einem speziellen Werkzeug, dem Melanger und das Hinzufügen zusätzlicher Zutaten, das Temperieren, usw.
Doch zum Glück lässt sich Schokolade mit nur wenigen Zutaten wie Kakaopulver problemlos in ca. 10 Minuten zu Hause herstellen! Dank dieser Anleitung zur Schokoladenherstellung kannst du auf Zusatzstoffe verzichten und die Schokolade lässt sich ganz einfach an deine Bedürfnisse anpassen.
Im Handumdrehen kannst du nun verschiedenste Riegel, Pralinen und andere Leckereien herstellen!
Die Zutaten
Nur drei einfache Zutaten bilden die Basis für selbstgemachte Schokolade.
- Kakaobutter: Kakaobutter in Lebensmittelqualität verleiht der selbstgemachten Schokolade das gleiche Mundgefühl wie hochwertige Schokolade und kann temperiert werden (damit sie nicht so leicht schmilzt). Kokosöl eignet sich jedoch auch.
- Kakaopulver: Ungesüßtes rohes Kakaopulver (engl. Cacao, ist weniger verarbeitet und enthält mehr Antioxidantien und Mikronährstoffe, hat aber einen bittereren Geschmack).
- Ahornsirup: Zum Süßen des Schokoladen-Rezepts (nach Geschmack). Für kohlenhydratarme (low-carb) Schokolade kannst du auch Erythrit-Pulver verwenden.
- Vanilleextrakt: (Optional) Verwende am besten reine, natürliche Vanille.
- Milchpulver: (Optional) Falls du vegane Vollmilchschokolade herstellen möchtest, kannst du zwei Esslöffel Kokosmilchpulver oder Sojamilchpulver hinzufügen.
Außerdem kann eine Prise Salz den Kakaogeschmack verstärken und die Süße ausgleichen.
Was könnte sonst noch zu selbstgemachter Schokolade hinzugefügt werden?
Es gibt zahlreiche optionale Zusätze (oder Toppings, die über die selbstgemachten Schokoladen-Tafeln gestreut werden), mit denen ein Rezept für selbstgemachte Schokolade ergänzt werden kann. Dazu gehören:
- Aromen (z. B. Minze, Orange usw., ölbasierte Aromen verwenden, keine wasserbasierten).
- Gewürze (Zimt, Kardamom, Kürbiskuchengewürz, usw.)
- Nüsse und/oder Kerne (Pistazien, Mandeln, Walnüsse, Kürbiskerne, usw.)
- Gepuffter Quinoa/Reis
- Rosinen, getrocknete Cranberries oder andere Trockenfrüchte
- Zerdrückte Bananenchips
- Gefriergetrocknete Früchte (als Topping)
- Grobkörniges Meersalz
- Zerkleinerte Kekse (Oreos, Biscoff, etc.)
- Kokosflocken/ -raspeln
- Zuckerstangen/ zerkleinerte Pfefferminzbonbons
Die vollständige Zutatenliste, die Maßangaben und die Nährwertangaben, findest du im untenstehenden Rezept.
Schokolade selber machen – Schritt-für-Schritt
In nur drei einfachen Schritten kannst du zu Hause deine eigene Schokolade herstellen!
- Zunächst die Kakaobutter über einem Wasserbad unter häufigem Rühren schmelzen (bei großen Stücken die Kakaobutter vorher raspeln oder fein hacken). Sobald sie geschmolzen ist, vom Herd nehmen.
Um ein Wasserbad vorzubereiten, einige Zentimeter Wasser in einen kleinen bis mittelgroßen Topf geben, eine hitzebeständige Schüssel darüber stellen und darauf achten, dass das Wasser nicht mit der Schüssel in Berührung kommt, dann das Wasser bei mittlerer bis niedriger Hitze zum Köcheln bringen.
- Kakaopulver, Ahornsirup und Vanilleextrakt (falls verwendet) einrühren und mit dem Schneebesen verrühren, bis die Masse klumpenfrei ist.
- Die selbstgemachte Schokoladenmischung in die Silikonform deiner Wahl gießen (ein Silikonspatel hilft dabei, alles aus der Schüssel zu bekommen) und mehrere Stunden im Kühlschrank oder 20-30 Minuten im Gefrierfach fest werden lassen.
Anschließend die Schokolade aus der Form lösen und genießen!
Wie aufbewahren?
Die Reste können in einem luftdichten Behälter im Kühlschrank 2-3 Wochen oder im Gefrierschrank 3-4 Monate aufbewahrt werden. Ich empfehle, untemperierte Schokolade nicht bei Zimmertemperatur aufzubewahren, da sie leicht schmilzt.
FAQs
Was ist der Unterschied zwischen dunkler Schokolade vs. Milchschokolade?
Zartbitterschokolade hat einen höheren Kakaoanteil (50 % und mehr), während in Milchschokolade (in der Regel 30-50 % Kakao) Milchpulver für eine besonders cremige Konsistenz sorgt.
Was bedeutet die Prozentangabe auf einer Tafel Schokolade?
Die Prozentangaben auf Schokoladentafeln geben an, wie viel Kakaomasse (in diesem Fall Kakaopulver – und Kakaobutter) in der Tafel enthalten ist. Eine Schokoladentafel mit 70 % Zartbitterschokolade beispielsweise enthält in der Regel 70 % Kakaoerzeugnisse und 30 % Zucker (mit Zusätzen wie Vanille oder Aromen). Eine Schokoladentafel mit 50 % Milchschokolade enthält dagegen 50 % Kakao. Milchpulver, Zucker und andere Zutaten machen die anderen 50 % aus.
Warum hat sich meine Schokolade getrennt?
Überhitzung, kalte Zutaten und die Zugabe von Flüssigkeiten können dazu führen, dass die Schokolade sich trennt und eine körnige, pastöse, dicke Masse entsteht, statt einer glatten Schokolade.
In der Praxis hatte ich bei der Verwendung von Ahornsirup (bei Zimmertemperatur) bei der Herstellung von selbstgemachter Schokolade noch nie Probleme. Falls du jedoch dieses Problem hast: Erhitze den Sirup mit der Kakaobutter, füge keine Zutaten auf Wasserbasis hinzu und wenn das auch nicht funktioniert, versuche es in Zukunft mit einem pulverförmigen Süßungsmittel.
Kann ich zersetzte Schokolade noch retten?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, zersetze Schokolade zu retten. Erstens kannst du versuchen, teelöffelweise zusätzliche Kakaobutter (oder pflanzliches Fett, wenn du welches hast) zu der Mischung hinzuzufügen.
Wenn sich die Schokolade getrennt hat, körnig oder pastös geworden ist, kannst du kochendes Wasser hinzufügen. Sobald ein bestimmter Wasseranteil erreicht ist, wird sich die Masse wieder zusammenfügen. Allerdings ist es dann am besten, sie als Schokoladensoße oder zum Beträufeln zu verwenden (oder für eine köstliche vegane heiße Schokolade), da sie dann nicht mehr fest wird.
Kann ich selbstgemachte Schokolade für Pralinen/Trüffel verwenden?
Ja, aber die Schokolade sollte vorher temperiert werden, vor allem wenn man nicht flexible Förmchen verwendet. Wie man Schokolade temperiert, kannst du in diesem Post nachlesen: Weiße Schokolade selber machen
Rezept-Anmerkungen und Top-Tipps
- Poröse Utensilien sind zu vermeiden: In Holz und anderen porösen Materialien kann sich Feuchtigkeit festsetzen und dazu führen, dass sich die Schokolade zersetzt.
- Kakaobutter vs. Kokosnussöl: Letzteres macht die Schokolade weniger “samtig” und cremig.
- Für aromatisierte Schokolade: Aromen erst zugeben, wenn die selbstgemachte Schokoladenmischung nicht mehr erhitzt wird.
- Für weiche Schokolade: Falls vorhanden, kannst du statt Kakaopulver, Kakaopaste verwenden, was einen großen Unterschied in der Konsistenz macht.
- Zum Verzieren der Schokolade: Gieße die geschmolzene Mischung in die Form deiner Wahl und streu die Zutaten (z.B. gehackte Nüsse) darüber, bevor sie fest wird.
- Zur Vermeidung von weißen Stellen/Flecken: Wenn die Schokolade zu schnell in den Kühlschrank gestellt wird, kann es zu weißen Stellen/Flecken auf der Schokolade kommen. Sie ist zwar genießbar, sieht aber nicht besonders schön aus. Daher sollte die Schokolade lieber erst eine Weile bei Zimmertemperatur abgekühlt werden.
Weitere vegane Rezepte für Süßigkeiten
- Selbstgemachte Ferrero Rocher Kugeln
- Schokotrüffel aus 2 Zutaten
- 3-Zutaten-Kokosbällchen (Raffaello)
- Marzipan selber machen
- Einfache Rohkost-Brownies
Wie du siehst, kannst du deine eigene vegane Schokolade problemlos selber machen. Solltest du dieses Rezept ausprobieren, wäre es sehr nett von dir, wenn du mir unten einen Kommentar hinterlassen würdest. Gerne kannst du auch bei Instagram oder Facebook ein Bild posten und mich darin mit @elavegan und #elavegan verlinken, damit ich deinen Beitrag sehen kann.

Schokolade selber machen
Zutaten
- 40 g Kakaobutter siehe Anmerkungen
- 25 g Kakaopulver (ich habe holländisches alkalisiertes verwendet)
- 35 g reiner Ahornsirup Raumtemperatur, nicht kalt
- 1/2 TL Vanilleextrakt optional
Anleitungen
- Im Blogbeitrag findest du ein Video für eine visuelle Anleitung.
- Zuerst die Kakaobutter über einem Wasserbad schmelzen (wenn sie in großen Stücken vorkommt, diese fein hacken) und dabei häufig umrühren. Sobald sie geschmolzen ist, vom Herd nehmen.
- Kakaopulver, Ahornsirup und Vanilleextrakt (falls verwendet) dazugeben und mit dem Schneebesen verrühren, bis die Masse klumpenfrei ist.
- Die Schokoladenmischung in eine Silikonform deiner Wahl gießen und mehrere Stunden im Kühlschrank oder 20-30 Minuten im Gefrierfach fest werden lassen.
- Anschließend die selbstgemachte Schokoladentafel aus der Form lösen und genießen!
Anmerkungen
- Kakaobutter in Lebensmittelqualität verleiht der selbstgemachten Schokolade das gleiche Mundgefühl wie hochwertige gekaufte Schokolade. Du kannst aber auch Kokosöl verwenden.
- Optionale Zusätze: Ein paar Löffel Nüsse/Kerne, gepufftes Quinoa oder Rosinen/Trockenfrüchte zur selbstgemachten Schokolade geben.
- Für kohlenhydratarme Schokolade: Verwende pulverisiertes Erythrit.
- Für vegane Vollmilchschokolade, ca. 2 Esslöffel Kokosmilchpulver (oder Sojamilchpulver) zu der Mischung hinzugeben.
- Reste kannst du in einem luftdichten Behälter im Kühlschrank 2-3 Wochen oder im Gefrierfach 3-4 Monate aufbewahren. Ich empfehle nicht, untemperierte Schokolade bei Zimmertemperatur zu lagern, da sie leicht schmilzt.
Die Nährwertinformationen sind ungefähre Angaben und wurden automatisch berechnet
Kann ich statt Ahornsirup auch Apfel oder Birnendicksaft zum Süßen nehmen? Ich stelle grade auf regionale Zutaten um so gut es eben geht. Klar Kakaobutter und Kakao sind definitiv nicht regional. Aber hey, wer kann schon auf Schoki verzichten?
Hallo Janina, da bin ich ehrlicherweise etwas überfragt, da ich nicht weiß wie die Konsistenz ist? Eher dünnflüssig oder dickflüssig? Agavendicksaft sollte gut funktionieren. Je dicker der Sirup ist, desto besser klappt es auf jeden Fall. Es darf auf jeden Fall kein Wasser in die Mischung kommen. Falls du es ausprobierst mit dem Apfel- oder Birnendicksaft, dann am besten erstmal nur ganz wenig nehmen und langsam herantasten. 🙂
PS: Bitte gib dann Bescheid, ob es geklappt hat. 😀